Niederlande: Illegale Glücksspielanbieter verdienen mehr Geld

Niederlande: Illegale Glücksspielanbieter verdienen mehr Geld

Niederlande: Anbieter illegaler Glücksspiele erwirtschaften laut Fachverbänden trotz eines Rückgangs bei den Spielerzahlen steigende Erträge. Die niederländischen Fachverbände Dutch Gambling Authority (KSA) und Licensed Dutch Online Gambling Providers (VNLOK) haben laut Medienberichten deutliche Warnungen über diese Entwicklung ausgesprochen. Demnach seien zwar durchaus weniger Spieler in dem illegalen Markt unterwegs, die verbleibenden würde aber mehr Geld ausgeben, als es in der Vergangenheit der Fall war.

Die Fachverbände geben an, dass rund 95 Prozent der Spieler in den Niederlanden legale Anbieter bevorzugen würden. Dies würde eine Steigerung um 5 Prozent im Vergleich zu 2023 bedeuten. Bei dem Bruttospielertrag hingegen, sei die Situation quasi umgekehrt: Betreiber illegaler Glücksspiel-Angebote würden im laufenden Jahr eine Steigerung um 13 Prozent verzeichnen können, während diese im Vorjahr noch bei 10 Prozent gelegen habe.

Illegale Glücksspielanbieter in den Niederlanden verdienen mehr Geld

Helma Lodders, Vorsitzende von VNLOK, und Eric Konings, Geschäftsführer der Dutch Online Gambling Association (NOGA) warnten in einer gemeinsamen Stellungnahme vor der Gefahr, die von dieser Entwicklung besonders für vulnerable Gruppen ausgehe und betonten, wie wichtig es sei, „die Überwachung in dieser Hinsicht zu verstärken“.

„Es ist ermutigend, dass viele Menschen, die spielen wollen, einen legalen Anbieter finden können. Gleichzeitig ist es besorgniserregend, dass Spieler, die sich für das illegale Angebot entscheiden, dort mehr Geld ausgeben. Dies wirft die Frage auf, ob es uns gelingt, die am meisten gefährdeten Spielergruppen, wie Minderjährige, junge Erwachsene oder Problemspieler, ausreichend zu schützen. Wir wissen, dass die Attraktivität illegaler Glücksspielseiten für diese Gruppen besonders groß ist. Und jüngste Untersuchungen haben gezeigt, dass Minderjährige ohne große Probleme bei illegalen Anbietern spielen können. Diese Gruppen laufen nun Gefahr, aus den Statistiken zu verschwinden, obwohl sie einen besonderen Schutz verdienen”, erklärten Helma Lodders und Eric Konings.

Schwarzmarkt ohne Möglichkeiten zum Spielerschutz und Selbstsperren

Lodders und Konings wiesen zudem darauf hin, dass die Anzahl der Spieler, die das Angebot von Beratungsgesprächen zur Erkennung und Bekämpfung von Spielsucht annehmen, gesunken sei. Diese können entweder bedeuten, dass weniger Spieler unter Glücksspielproblemen leiden oder aber als Zeichen dafür gewertet werden, dass sich auffallend engagierte Spieler verstärkt dem Schwarzmarkt zuwenden würden, wo sie kaum Möglichkeiten zum Spielerschutz in Form von Selbstsperren oder anderen Maßnahmen hätten. Licensed Dutch Online Gambling Providers (VNLOK) und Dutch Gambling Authority (KSA) fordern daher, den Anmeldeprozess für das Zentrales Spielausschlussregister (Cruks) zu vereinfachen, um ihn für Spieler attraktiver zu gestalten.

Der Kampf gegen illegales Glücksspiel erweist sich nicht nur in den Niederlanden als schwierig, sondern ist auch in vielen anderen Ländern Europas eine Herausforderung. Staatliche Institutionen ergreifen regelmäßig unterschiedliche Maßnahmen gegen Anbieter auf dem Schwarzmarkt, die Ergebnisse sind allerdings überschaubar. Warnungen gibt es daher viele, Andy Meindl, Präsident des Bayerischen Automaten-Verbandes, erklärt zum Beispiel: „Es darf nicht sein, dass diejenigen, die sich gesetzestreu verhalten, systematisch benachteiligt werden, während illegale Anbieter immer dreister agieren. Wir fordern die Politik und die zuständigen Behörden deshalb mit Nachdruck auf, endlich entschlossen gegen diese kriminellen Machenschaften vorzugehen.”

Quellenangabe: Online-Casino-Zeitung