Frankreich: Legalisierung von Online-Casinos beschlossen
Frankreich: Laut Medienberichten will die französische Regierung im kommenden Jahr 2025 Online-Casinos legalisieren. Ein entsprechender Antrag soll im Rahmen des Haushaltsplans 2025 eingebracht worden sein. Zypern wäre bei einem positiven Beschluss das einzig verbleibende Land in der Europäischen Union, in dem Online-Casinos als illegal eingestuft werden. Das neue Gesetz soll im Parlament diskutiert werden und nach in Kraft treten den boomenden Schwarzmarkt eindämmen, suchtgefährdete Spieler vor sich selbst schützen und das öffentliche Gesundheitswesen entlasten.
Die Mehrheit der Franzosen befürwortet eine Legalisierung von Glücksspielen. Nicolas Béraud, Präsident der Association Française des Jeux en Ligne und Generaldirektor von Betclic, erklärte gegenüber Le Figaro: „Heute befürwortet die Mehrheit der Franzosen die Legalisierung. Es gäbe einen dreifachen Nutzen: mehr Sicherheit für die Spieler, weniger Geldwäsche, Betrügereien und Datendiebstahl und schließlich interessante Steuereinnahmen für den Staat.”
Legalisierung von Online-Casinos in Frankreich beschlossen
Der Kurswechsel in Sachen Glücksspiel in Frankreich ist nicht zuletzt auf potentielle Steuereinnahmen in Höhe von rund 1 Milliarde Euro jährlich zurückzuführen. Die französische Regierung plant eine Steuer in Höhe von 55,6 Prozent des Bruttospielertrags der Glücksspiel-Anbieter. Illegale Online-Casinospiele sollen in Frankreich mittlerweile einen Bruttospielertrag von rund 1,5 Milliarden Euro erzielen. Eine Studie von PwC hat ergeben, dass zwischen drei und vier Millionen Franzosen bereits auf illegalen Glücksspielseiten gespielt hätten, wobei etwa die Hälfte der Nutzer nicht gewusst habe, dass diese Angebote unerlaubt seien.
Die Betreiber von Spielbanken in Frankreich reagieren verärgert auf die Legalisierungspläne, da sie Umsatzeinbußen befürchten. Gregory Rabuel, Vorsitzender des französischen Casinoverbands, hält sogar eine Schließung von 30 Prozent der lokalen Casinos und damit einen Verlust von bis zu 15.000 Arbeitsplätzen für möglich. Befürworter der Legalisierung halten dagegen, dass Online-Casinos bereits in illegaler Form existieren und der legale Casino-Markt dennoch floriere.
62 Prozent der Franzosen befürworten Pläne zur Legalisierung
Die Franzosen sehen die Pläne laut einem Bericht von Le Figaro überwiegend positiv: 62 Prozent befürworten einen solchen Schritt, 93 Prozent könnten sich mit einer regulierteren und sichereren Online-Spielumgebung anfreunden. Frankreich würde mit der Legalisierung auf einen europäischen Trend reagieren. Während Online-Wetten in Frankreich schon vor der Fußball-WM 2010 legalisiert wurden, seien Online-Casinos in Frankreich bislang mit der Begründung verboten geblieben, dass diese ein hohes Suchtpotenzial hätten.
Ausnahme von der Regel war Poker, welches nach Ansicht der französischen Judikative eher auf Können als auf Glück basiere. Das illegale Glücksspiel in Frankreich stelle laut des PwC-Berichts trotz der strengen Regulierung durch die Autorité Nationale des Jeux (ANJ) ein wachsendes Problem dar. Vor allem Online-Casinospiele würden demnach den illegalen Markt dominieren, da sie in Frankreich offiziell verboten sind. Solche Angebote, die häufig von Betreibern aus Ländern mit günstigen Steuermodellen wie Zypern und Malta betrieben würden, seien leicht zugänglich und zögen Millionen von Nutzern an. ✠
Quellenangabe: Online-Casino-Zeitung