Glücksspiel: Online-Casinos in Bulgarien vor dem Aus
Glücksspiel: Das Werbeverbot für Glücksspiele hat in Bulgarien zu massiven finanzieller Verlusten für Unternehmen der Casino-Branche geführt. Die Auswirkungen betreffen gleichermaßen Spielbanken und andere terrestrische Casinos, Online-Casinos und Anbieter von Sportwetten. Branchengrößen wie Betfair und Betway haben dem bulgarischen Markt bereits vor Jahren den Rücken gekehrt. Marktbeobachter gehen davon aus, dass zahlreiche Unternehmen ebenfalls Konsequenzen ziehen werden. Das Werbeverbot für Glücksspiel war in Bulgarien im Mai 2024 in Kraft getreten.
Lizenzierten Glücksspielanbietern ist es seitdem untersagt, im Fernsehen, Radio sowie in Online- und Print-Medien Werbung zu schalten. Erlaubt ist einzig Plakatwerbung und das auch nur dann, wenn diese in einem Abstand von mindestens 300 Metern zu Bildungseinrichtungen und Spielplätzen angebracht wird. Dabei muss jedoch mindestens 10 Prozent der Werbefläche eine ausdrückliche Warnung vor Spielsucht und deren Auswirkungen enthalten. Lokale Spielotheken wurden in Städten mit weniger als 10.000 Einwohnern ebenfalls verboten.
Online-Casinos und Glücksspiel in Bulgarien vor dem Aus
Mark Chakravarti, Investmentdirektor des lokalen bulgarischen Glücksspielanbieters Sportingwin, bestätigt massive Umsatzeinbrüche und erklärte: „Weltweite Studien zeigen, dass bei solchen Verboten, insbesondere bei der Einschränkung von TV-Werbung, die Einnahmen in den darauffolgenden zwei Monaten um 20 Prozent sinken. Ich denke, dass es auf dem bulgarischen Markt ähnlich war.“
Die Besucherzahlen bekannter Online-Casinos geben Chakravarti recht, da zum Beispiel Entain meldet, dass sein Internetauftritt in Bulgarien seit Einführung des Werbeverbots rund 17 Prozent weniger Aufrufe hat. Die Betreiber von Online-Casinos haben dessen ungeachtet Grund zur Hoffnung, da das Werbeverbot nicht für Social Media gilt. Laut Chakravarti sind allerdings nur etwa 5 Prozent aller Glücksspielkunden in den sozialen Netzwerken unterwegs, so dass dies nur ein Tropfen auf dem heißen Stein wäre. Sollte das bulgarische Parlament an dem harten Kurs gegenüber Glücksspielen festhalten, werde sich nichts zum Vorteil wenden. Der Investmentbanker gibt außerdem zu bedenken, dass es bislang keinerlei Kommunikation zwischen Politik und Glücksspielbranche gebe. ✠
Quellenangabe: Online-Casino-Zeitung