Europol: Schlag gegen Lotterie-Betrug in Deutschland

Europol: Ermittler der Europäischen Union haben zu einem gezielten Schlag gegen den Lotterie-Betrug in Deutschland ausgeholt. Deutsche Ermittlungsbehörden warnen bereits seit geraumer Zeit vor einer Lotto-Betrugsmasche, bei der mit betrügerischen Anrufen angebliche Lottogewinne versprochen werden. Laut Eurojust, der Agentur der Europäischen Union für juristische Zusammenarbeit in Strafsachen, wurde den Gaunern nun das Handwerk gelegt.
Die erfolgreiche Razzia wurde unter anderem durch die jahrelange Ermittlungen deutscher Strafverfolger ermöglicht. Die Betrüger sollen demnach durch falsche Lottoversprechen in einem Zeitraum von mindestens zehn Jahren finanzielle Verluste in Höhe von rund 8 Millionen Euro verursacht haben.
Schlag gegen Lotterie-Betrug in Deutschland
Die polizeiliche Aktion war eine länderübergreifende Kooperation mit Unterstützung von Eurojust und Europol. Beteiligt waren Beamte aus Österreich, der Tschechischen Republik, Griechenland und der Slowakei. In Deutschland war die Staatsanwaltschaft aus Sachsen federführend zuständig. Die Razzia fand als koordinierte Aktion an 35 Orten statt. Drei Personen in Österreich und Griechenland wurde festgenommen.
Dem Hauptverdächtigen wird vorgeworfen, ein internationales Netz von Callcentern betrieben zu haben. Die Callcenter kontaktierten Personen in Deutschland und teilten diesen mit, dass sie bei einer Lotterie gewonnen oder an einem Gewinnspiel teilgenommen hätten. Obwohl die gutgläubiger Opfer davon zumeist nichts wussten, wurden sie dazu überredet, Geldbeträge zu überweisen, um ihre angeblichen Gewinne zu erhalten.
Europol und Eurojust legen Betrügern das Handwerk
Eine weitere Betrugsmasche bestand darin, Betroffene dazu aufzufordern, für die Kündigung ihrer angeblichen Lotterieverträge Zahlungen zu leisten. Um dem Betrug mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, gaben sich die Callcenter-Mitarbeiter unter anderem als Bankangestellte oder Polizeibeamte aus. Die Opfer verloren teilweise bis zu 4.000 Euro.
Europol unterstützte die nationalen Teams bei ihren Ermittlungen durch analytische Hilfe sowie die operative Koordinierung der Aktion. Zur Aufgabe von Eurojust gehörte der Informationsaustausch zwischen den beteiligten Behörden. Dazu half sie bei Vollstreckung von Europäischen Haftbefehlen. Die Ermittler gehen aktuell von rund 30.000 Betrugsfällen aus, die von den Verdächtigen begangen wurden.
Quellenangabe: Online-Casino-Zeitung