Carni­val Cruises: Sammelklage wegen Glücksspiel auf Kreuzfahrtschiffen

Carni­val Cruises: Sammelklage wegen Glücksspiel auf Kreuzfahrtschiffen

Carni­val Cruises: Der US-amerikanischen Kreuzfahrtreederei werden irreguläre Praktiken beim Glücksspiel auf ihren Schiffen vorgeworfen. Eine australische Kanzlei hat in diesem Zusammenhang eine Sammelklage initiiert, in der dem Unternehmen „räuberische Casino-Taktiken“ vorgeworfen wurden. Die Klage richtet sich gegen die Carnival-Marke P&O Cruises und beinhaltet den Vorwurf, dass Passagiere mit zweifelhaften Krediten und weiteren Anreizen zum Spielen in den Casinos der Kreuzfahrtschiffe motiviert wurden.

Die Kanzlei Carter Capner Law behauptet in ihrer Sammelklage unter anderem, dass die Kreuzfahrtgesellschaft den Gästen erlaubt habe, über ihre finanziellen Möglichkeiten zu spielen. Dies stelle einen groben Verstoß gegen die australischen Verbraucherschutzgesetze dar.

Sammelklage wegen Glücksspiel auf Kreuzfahrtschiffen

Peter Carter, Leiter der Kanzlei-Rechtsabteilung, betonte gegenüber australischen Medien, dass diese Gesetze auch in internationalen Gewässern Geltung hätten: „Der Flaggenstaat verfügt über Verbraucherschutzgesetze, die die Vergabe von Vor-Ort-Krediten für Glücksspiel ohne ordnungsgemäße Prüfung der Kreditwürdigkeit (…) verhindern.“ In der Sammelklage heißt es außerdem, dass Spielern tägliche Kreditlimits von umgerechnet 3.100 Euro eingeräumt wurden – obgleich dem Personal auf den Schiffen von dem Suchtverhalten der Betroffenen gewusst hätten.

Auch sei den Gästen des Casinos Alkohol zur Verfügung gestellt worden, was bei einigen die Neigung zu problematischem Spiel erheblich verstärkt habe. Die Klage berichtet zudem von Fällen, bei denen Passagiere an Bord festgehalten wurden, bis sie ihre durch das Spielen in den Casinos verursachten Schulden bezahlt hatten.

Carni­val Cruises drohen bei Verurteilung empfindliche Strafen

Die in der Glücksspiel-Sammelklage gegen Carnival Cruises angeprangerten Vorgänge führten im Hafen von Sydney zu einer Tragödie: Dort hatte sich im Mai 2024 ein 45-jähriger Australier von Bord eines der P&O-Kreuzfahrtschiffe gestürzt. Zuvor hatte der dreifache Familienvater im Schiffs-Casino einen hohen Geldbetrag verspielt. Der unter Finanzsorgen und einer Scheidung leidende Mann schien daraufhin keinen anderen Ausweg als den Suizid gesehen zu haben. Besonders tragisch: Um seine Stimmung zu heben, hatte dessen Familie dem Mann die Kreuzfahrt zuvor geschenkt.

Nach dem tragischen Vorfall änderte P&O seine Kreditrichtlinien und Casino-Regelungen. In den vergangenen sechs Jahren waren der Kanzlei zufolge jedoch rund 10.000 Menschen von den irregulären Praktiken betroffen. Carnival äußerte sich bisher nur allgemein zu der anhängenden Glücksspiel-Sammelklage.

Quellenangabe: Online-Casino-Zeitung