USK: Warnungen vor Lootboxen sollen verschärft werden

USK: Warnungen vor Lootboxen sollen verschärft werden

USK: Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle will offenbar ihre Gangart gegenüber Lootboxen und Kauffunktionen weiter verschärfen. Das könnte Konsequenzen für Spiele wie EA Sports FC & Co. haben. Das Branchenmagazin Kicker weist darauf hin, dass die USK bei ihren letzten Pressemitteilung gleich dreimal den Begriff „Lootboxen“ verwendet. Diese Bezeichnung kommt bislang in den Warnhinweisen auf Packungen von Videospielen bislang nicht vor.

Das gilt auch für Alterseinstufungen, wie am Beispiel von EA Sports FC 24 abgelesen werden kann: Als die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle das Spiel statt ab 0 ab 12 Jahren einstufte, hieß es in der Erklärung noch „In-Game-Käufe und zufällige Objekte“ oder „erhöhter Handlungsdruck“. In Zukunft könnte es hingegen „Lootboxen“ heißen, die oftmals den Charakter eines Glücksspiels aufweisen.

USK will Warnungen vor Lootboxen weiter verschärfen

Der USK-Beirat hat in seiner Sitzung am Mittwoch „die aktuellen Leitkriterien für die jugendschutzrechtliche Prüfung digitaler Spiele evaluiert und deren Weiterentwicklung beschlossen“. Die Kriterien sollen demnach um neue Erkenntnisse aus der sogenannten „Spruchpraxis“ erweitert werden. Damit umschreibt die USK die Summe ihrer Bewertungs- und Entscheidungsfindungsverfahren.

Explizit betroffen sollen „Risiken durch Chatfunktionen, Lootboxen und Kauffunktionen sowie die Beurteilung der Angemessenheit von bereitgestellten Schutzmaßnahmen“ sein. Die aktuellen Prüfregeln sind erst im Januar 2024 in Kraft getreten und gehen auf eine Reform des Jugendschutzgesetzes im Mai 2021 zurück. Das neue Regelwerk zeigt bereits Wirkung, rund 30 Prozent der seither geprüften Videospiele mit Online-Funktionen sollen aufgrund der Nutzungsrisiken eine höhere Alterskennzeichnung erhalten haben.

EA Sports FC 26 könnte mit Warnhinweis versehen sein

„Seit der Novellierung des Jugendschutzgesetzes werden Risiken wie Lootboxen, Chatfunktionen oder Mechanismen zur Förderung einer exzessiven Mediennutzung im Rahmen des Verfahrens zur gesetzlichen Altersfreigabe erfasst“, erklärt USK-Geschäftsführerin Elisabeth Secker.

Beiratsvorsitzender Heico Michael Engelhardt skizziert derweil die Zukunft: „Die Pionierarbeit hinsichtlich möglicher Wirkungsvermutungen, die auf Basis der Erkenntnisse der unabhängigen Jugendschutzsachverständigen bei der USK entstanden ist, soll nun verstärkt in die USK-Leitkriterien einfließen.“ Die nächste Sitzung des USK-Beirats findet im Dezember statt, dann sollen die aktualisierten Kriterien beschlossen werden. Für eine Warnung vor Lootboxen auf der Verpackung von EA Sports FC 25 käme dies zu spät. Das Nachfolgespiel FC 26 hingegen könnte bereits mit einem Warnhinweis versehen sein.

Quellenangabe: Kicker