Schweiz: Online-Glücksspiel weiter auf dem Vormarsch

Schweiz: Online-Glücksspiel weiter auf dem Vormarsch

Schweiz: Die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) hat am Mittwoch ihren Tätigkeitsbericht für das Jahr 2024 veröffentlicht. Dabei hat die für die Regulierung von terrestrischem und Online-Glücksspiel zuständige Behörde sowohl Zahlen zu den Umsätzen lokaler Spielbetriebe als auch für Online-Casinos gemeldet. Das Zahlenwerk enthält wenig Überraschendes, die landbasierten Casinos melden rückläufige Zahlen, während der Online-Sektor kräftig zulegt. Die ESBK meldet für das vergangene Jahr im Online-Sektor einen kumulierten Bruttospielertrag von umgerechnet 331 Millionen Euro, was im Vergleich zu dem Vorjahr einer Steigerung um 8,5 Prozent entspricht

Der Staat erhielt aus der Online-Spielbankenabgabe rund 140,96 Millionen Euro und damit 10 Prozent mehr als 2023. Die Betreiber der Spielbanken Luzern, Pfäffikon und Baden sind besonders stark im Online-Bereich vertreten und vereinen rund zwei Drittel aller im Internet erwirtschafteten Umsätze auf sich. Die Casinos in Basel, Bern, Lugano und Montreux hingegen erzielen lediglich Einnahmen im mittleren einstelligen Bereich.

Online-Glücksspiel in der Schweiz weiter auf dem Vormarsch

Die terrestrischen Casinos konnten weitaus schwächere Geschäfte melden. Die Spielbankenabgabe aus diesem Segment lag daher auch im Jahr 2024 nur bei umgerechnet 241,34 Millionen Euro. Im Jahr 2023 hatten die Steuereinnahmen noch 260,56 Millionen Euro betragen. Der Staat kann das Minus allerdings aufgrund des Booms der Online-Casinos im Rahmen halten. Die Internet-Glücksspiele werden in der Schweiz von den lizenzierten Spielbanken betrieben, so dass die Einnahmen aus dem digitalen Geschäft dazu beitragen, dass sie ein mehr oder weniger ausgewogenes Gesamtergebnis erzielen.

Massiver Kampf gegen Betreiber von illegalen Online-Casinos

Die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) ist außerdem für den Kampf gegen Betreiber von illegalen Online-Casinos und Sportwetten verantwortlich. Die Behörde legte in ihrem Tätigkeitsbericht 2024 zum Glücksspiel in der Schweiz auch darüber Zeugnis ab. Der Fokus richtet sich dabei allerdings auf nicht lizenzierte Spielautomaten und illegale Casinos. Im Gegensatz zum legalen Spiel stellte die Aufsichtsbehörde bei den Spielhöllen eine Zunahme fest.

Die ESBK erklärt dazu: „Im Jahr 2024 eröffnete die ESBK 132 Strafuntersuchungen, was einen Anstieg von gut 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Auch bei den Hausdurchsuchungen war eine deutliche Zunahme zu verzeichnen: Insgesamt 38 Aktionen führte die ESBK selbst durch beziehungsweise ordnete diese bei der Polizei an. Das ist eine Steigerung um rund 46 Prozentgegenüber 2023.“ Das illegale Online-Glücksspiel steht ebenfalls im Visier der staatlichen Ermittler. Die Betreiber werden nach Entdeckung mit Netzsperren belegt. Die nationale Sperrliste umfasste zum Ende vergangenen Jahres 2.093 Einträge. Dies markiert ebenfalls einen massiven Anstieg, waren es doch zum 31. Dezember 2023 noch rund 40 Prozent weniger Einträge.

Quellenangabe: Online-Casino-Zeitung