Betsson: Aggressives Marketing führt zu hoher Geldstrafe

Betsson: Aggressives Marketing führt zu hoher Geldstrafe

Betsson: Der Sportwettenanbieter wurde von dem Obersten Gericht von Schweden zu einer Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 441.000 Euro verurteilt. Damit bestätigte das höchste Gericht des Landes ein Urteil aus Dezember 2023, bei dem die Richter des Berufungsgerichts der Klage eines Geschädigten stattgegeben hatten.

Der ehemalige Kunde hatte das Glücksspiel- und Sportwetten-Unternehmen auf die Erstattung seiner Verluste aus den Jahren 2009 bis 2014 verklagt. Der ehemalige Spieler verlangte außerdem Schadenersatz aufgrund der seelischen Belastung. Die Klage richtete sich gegen die Betsson-Tochter BML mit Sitz auf Malta.

Betsson muss aufgrund aggressiven Marketings hohe Geldstrafe zahlen

BML soll dem Spieler eine Vielzahl von Marketing-E-Mails und Bonusangebote geschickt haben, obgleich bei dem 51-Jährigen bereits eine Spielsucht diagnostiziert worden war und Betsson dies gewusst habe. Das Unternehmen habe den VIP-Kunden dessen ungeachtet fortlaufend mit unlauteren Angeboten „bombardiert“.

Die höchsten Richter Schwedens bestätigten nun den „aggressiven“ Charakter der Marketinganstrengungen und somit auch die vorinstanzlichen Urteile. Für den betroffenen Spieler bedeutet dies das vorläufige Ende einer über zehn Jahre andauernden juristischen Auseinandersetzung. Der vor Gericht unterlegende Glücksspielkonzern zeigte sich enttäuscht von der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs.

Betsson-CEO Pontus Lindwall betonte singulären Charakter des Falls

Das Unternehmen betont in einer Pressemitteilung, dass die Vorkommnisse aus der Zeit vor Inkrafttreten des neuen schwedischen Glücksspielgesetzes im Jahr 2019 stammen. Erst ab da seien in Bezug auf den Spielerschutz klarere Vorgaben für den schwedischen Markt eingeführt worden.

Betsson-CEO Pontus Lindwall betonte den singulären Charakter des Falls: „Wir sind natürlich enttäuscht über die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in diesem Einzelfall. Gleichzeitig stellen wir fest, dass es sich um sehr spezifische Umstände handelt und dass das Urteil voraussichtlich keine weitergehenden finanziellen Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit haben wird.“ Lindwall zeigte sich überdies optimistisch, dass derartige Verstöße in Zukunft nicht mehr vorkommen werden. Das Unternehmen habe bereits vor längerer Zeit strenge Prozesse für verantwortungsvolles Spielen eingeführt.

Quellenangabe: Online-Casino-Zeitung