Spotify: Sportwetten-Werbung für Kinder sorgt für Kritik

Spotify: Sportwetten-Werbung für Kinder sorgt für Kritik

Spotify: Der schwedische Anbieter von Audio-Streaming und Mediendiensten muss sich in Australien zurzeit allerhand Kritik gefallen lassen. Der Streamingdienst hatte Glückspielwerbung bei Liedern für Kinder geschaltet und diese auch zwischen Songs eingeblendet, die gerade bei Minderjährigen aktuell besonders populär sind.

Ein besorgter Vater hatte den Stein ins Rollen gebracht, nachdem er beim Mithören der Playlists seiner Kinder entdeckte, dass zwischen diesen Werbeclips von großen Sportwetten-Anbietern wie Sportsbet geschaltet wurden. Der Erziehungsberechtigte wandte sich daraufhin an das Medienunternehmen und kritisierte „unangemessene Werbung“ zwischen Songs aus beliebten Zeichentrickserien wie Bluey oder dem Disney-Klassiker Die Eiskönigin.

Sportwetten-Werbung für Kinder sorgt für Kritik an Spotify

Der Vater will anonym bleiben, dessen ungeachtet kursiert sein Beschwerdeschreiben auf Social-Media-Kanälen: „Ich liebe Spotify und habe volles Verständnis für Ihr Bedürfnis, Einnahmen zu erzielen. Allerdings ist das Abspielen von Sportsbet-Werbung vor und nach Disney-Liedern unangemessen und potenziell schädlich für meine Kinder.“ Der Erziehungsberechtigte hatte zudem für die Platzierung der Werbeanzeigen wenig Verständnis, da er sich kaum vorstellen könne, dass kleine Kinder bereits die richtige Zielgruppe für Sportwetten darstellten.

Sportsbet reagierte nach Bekanntwerden der Beschwerde unverzüglich und erklärte in einer Stellungnahme, dass sämtliche Werbeclips auf Spotify bis zur Klärung des Falls pausiert werden. Der Glücksspielkonzern betonte außerdem, mit seinen Kampagnen nicht auf Kinder abzuzielen. Seine Werbung werde nur in Regionen mit legalem Sportwetten-Angebot und an volljährige Hörer ausgestrahlt.

Australien bereitet Social-Media-Verbot für Heranwachsende vor

Sportsbet erklärte in der Stellungnahme: „Die Werbung von Sportsbet auf Spotify und allen sozialen Medienkanälen verwendet Altersbeschränkungen und schließt Inhalte für Kinder und Familien als zusätzliche Kontrolle aus.“ Der Fall schlägt in Australien hohe Wellen und ruft Befürworter eines umfassenden Werbeverbots für Glücksspiele auf den Plan. Das Land plant bereits strengere Regeln, deren Verabschiedung scheiterte allerdings vergangene Woche im Parlament.

Australien hat allerdings parallel ein aufsehenerregendes Social-Media-Verbot für Heranwachsende in Vorbereitung. Das hat unlängst beschlossen, die Nutzung aller sozialen Netzwerke für unter 16-Jährige zu untersagen, womit Streams von Online-Casino-Sessions oder Werbeclips von Glücksspielfirmen künftig deutlich weniger in die Kinderzimmer gelangen dürften. ✠

Quellenangabe: Online-Casino-Zeitung