Sportwetten: Rote Karte für Werbung auf Sportergebnisse
Sportwetten: Buchmacher rührten kurz vor der beginnenden Bundesligasaison wieder ordentlich die Werbetrommel. Verfolger des Fußballs können sich der Reklame kaum entziehen. Die Schäden dadurch finden jedoch kaum Beachtung.
Reklame muss eingeschränkt werden
Viel zu wenig wird auf die Gefahren durch Sportwetten eingegangen. Laut Ilona Füchtenschnieder, die vom Fachverband Glücksspielsucht ist, sind die Sportwetten-Reklamen Etikettenschwindel und Werbeirrsinn. Von verantwortungsloser Sportwetten-Werbung redet Nicolas Klein, der Professor an der Transparenz International ist. Das Bündnis gegen Sportwetten-Reklame wird von den Experten unterstützt.
Sportwetten feiern in Deutschland Rekordumsatz
Im Jahr 2021 konnte allein der deutsche Sportwetten-Markt 9,4 Milliarden Euro Umsatz erzielen. Fans saßen während der Geisterspiele auf der Couch mit dem Smartphone in der Hand. Der nächste Fußball-Tipp war nur wenige Klicks entfernt. Vor allem während der Corona-Pandemie stach die Reklame für Sportwetten deutlich in Stadien hervor, meint der Politiker der Grünen Philip Krämer.
Der finanzielle Erfolg der Buchmacher liegt am Verlust der Kunden. Vor allem Vielspieler, die oft hohe Beträge wetten, verhelfen Sportwetten-Anbietern zum großen Erfolg. In Deutschland sind laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung rund eine halbe Million spielsüchtig. Es ist jedoch nicht bekannt, wie viele davon Sportwetten nutzen. Über eine Million Menschen weisen laut aktuellen Studien ein riskantes Spielverhalten auf.
Vor allem junge, männliche Personen neigen zur Sucht, da sich diese erhoffen, durch Fachkenntnisse Gewinne zu erzielen. Viele der Männer weisen zudem einen Migrationshintergrund auf.
Des einen Freud, des anderen Leid
Während sich Wettanbieter über große Umsätze freuen, gibt es laut einem Bericht von Merkur Menschen wie Tobias Blümel, der im Alter von 16 Jahren damals 2,50 D-Mark auf den Ausgang dreier Bundesligaspielen tippte und dabei 21 deutsche Mark gewann. Weitere 15 Jahre wettete er weiter, bis er sozial abstürzte. Wegen Beihilfe zum schweren Betrug und der kriminellen Beschaffung von Bargeld wurde der 37-Jährige inhaftiert.
Nun leistet Tobias Präventionsarbeit an Sportvereinen und Schulen, damit Mitmenschen auf die Gefahren der Sportwetten aufmerksam gemacht werden. ✠
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