Glücksspiel: Erste Online-Casinos erlaubt – Sucht bleibt

Glücksspiel: Erste Online-Casinos erlaubt – Sucht bleibt

Glücksspiel: Seit dem neuen Staatsvertrag in Deutschland wurden mittlerweile drei Anbieter von digitalen Spielautomaten in die Whitelist aufgenommen. Der Schwarzmarkt soll dadurch zurückgedrängt werden, aber das eigentliche Problem bleibt: die Glücksspielsucht.

Die ersten drei Online-Casinos auf der Whitelist

Vor circa einem Jahr trat das neue Glücksspielgesetz nach langem Zögern in Kraft. Seitdem dürfen drei Spielautomaten-Betreiber offiziell Online-Glücksspiele anbieten.

Diese sind die Mernov Betriebsgesellschaft mbH, Tipwin Ltd. und Ruleo Alpenland AG. Weitere Anträge werden derzeit bearbeitet. Die meisten Unternehmer möchten digitale Spielautomaten anbieten, aber auch das Angebot von Online-Poker wird beabsichtigt.

Von insgesamt 71 Anträgen wurden bisher acht zurückgezogen, einer abgelehnt und zwölf bewilligt. Diese Zahlen wurden vom Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt am Donnerstag mitgeteilt.

Bekämpfung der illegalen Betreiber

Während sich die Whitelist so langsam füllt, wird die Verfolgung von illegalen Angeboten in Gang gebracht. Derzeit habe man 148 Fälle von unerlaubtem Glücksspiel geprüft und über 850 Webseiten kontrolliert. Im Fokus stehen vor allem Anbieter, die außerhalb der EU agieren und somit ohnehin unerlaubt bleiben.

Das LVA hat in 25 Fällen Strafanzeige wegen Teilnahme und Veranstaltung von illegalen Glücksspielen erstellt. Auch illegale Lotterie-Angebote wurden zur Anzeige gebracht. Nur vereinzelt gingen die Staatsanwaltschaften jedoch gegen das illegale Angebot im Internet vor, obwohl das Strafgesetzbuch eindeutig ist. Mit bis zu fünf Jahre Haft müssen illegale Glücksspielbetreiber rechnen.

Die Zahl an Spielsüchtigen bleibt konstant

Der neue Glücksspielvertrag soll in erster Linie dazu dienen, dass die Sucht eingedämmt wird. In Deutschland haben nach den jüngsten Zahlen 430 000 Menschen laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ein mindestens problematisches Verhältnis zum Glücksspiel. Knapp die Hälfte sind pathologische Spieler, die das Glücksspiel nicht mehr unter Kontrolle haben und zwanghaft finanzielle Mittel dafür auftreiben. Laut einem Bericht von Süddeutsche spielen Online-Casinos und Sportwetten dabei eine immer größere Rolle. Daher muss diese Zahl in der Zukunft im Blick behalten werden. ✠

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