Glücksspiel: Bewährung für Anbieter von Online-Casinos

Glücksspiel: Bewährung für Anbieter von Online-Casinos

Glücksspiel: Anbieter illegaler Online-Casinos werden in Deutschland ab heute nicht mehr verfolgt. Ein genereller Freispruch ist das aber nicht. Die Glücksspielaufsichtsbehörden der Bundesländer haben sich darauf verständigt, ab heute nicht mehr gegen Anbieter von illegalen Casinos im Internet vorzugehen, so dich diese an bestimmte Regeln halten. Auf die entsprechende Duldung hatten sich die Länder im September 2020 verständigt.

Hintergrund ist eine grundlegende Reform der Glücksspiel-Regulierung in Deutschland durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag, der im kommenden Sommer in Kraft treten soll. Bis dahin sollen sich Anbieter von Online-Casinos, deren Angebot bislang illegal war, in einer Art Bewährungsphase beweisen, indem sie sich vorab schon an eine Reihe neuer Regeln halten.

Bewährung für Anbieter von Online-Casinos

Das geltende Regelwerk ist vielfältig. Die Länder haben in ihren Leitlinien rund 30 Punkte beschlossen, die Spielerinnen und Spieler schützen sollen. Unter anderem müssen Spieler regelmäßig darauf hingewiesen werden, wie viel Geld sie gewonnen oder verloren haben. Spieler sollen außerdem ein monatliches Einsatz-Limit festlegen und ab Dezember darf der Einsatz für ein einzelnes Spiel nicht mehr höher als ein Euro sein.

Mit Hilfe eines sogenannten Panik-Knopfs auf der Webseite sollen sich Spieler sofort für 24 Stunden selbst sperren können. Die Anbieter dürfen nicht für die virtuellen Automatenspiele werben, und einige Angebote wie Black Jack und Roulette dürfen generell nicht angeboten werden.

Duldung endet mit Glücksspielstaatsvertrag

Die Phase der Duldung endet, sobald der neue Glücksspielstaatsvertrag gilt. Dann sollen erstmals bundesweit Lizenzen für Online-Automatenspiele, Poker und vergleichbare Angebote erteilt werden. Anbieter, die sich bewährt haben, sollen bei der Vergabe bevorzugt behandelt werden. Bisher hatten zahlreiche Unternehmen Casino-Spiele um Geld angeboten und sogar umfangreich beworben, obwohl diese Spiele in Deutschland – mit Ausnahme von Schleswig-Holstein – verboten sind.

Auch aktuell nicht im deutschen Markt vertretene Anbieter lockt die Duldungs-Regelung: Der größte Hersteller von Spielautomaten in Deutschland, die Firma Gauselmann, will laut einem Bericht von Tagesschau nach Informationen von NDR und „Süddeutscher Zeitung“ (SZ) bereits jetzt wieder in das virtuelle Automaten-Geschäft einsteigen. Das bestätigte der Konzern auf Anfrage. ✠

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