Premier League: Vereine patzen bei Glücksspielwerbung für Minderjährige

Premier League: Vereine patzen bei Glücksspielwerbung für Minderjährige

Premier League: Die Hälfte der englischen Premier League-Vereine soll gegen den Verhaltenskodex zur Glücksspielwerbung für Minderjährige verstoßen haben. Die Clubs sollen laut Medienberichten Werbeanzeigen mit Links zu Webseiten von Anbietern von Glücksspielen auf ihren eigenen Internetseiten veröffentlicht haben. Zudem sollen Spieler der U18-Teams in Trikots mit Wettanbieter-Logos abgebildet worden sein. The Guardian berichtet entsprechend, dass rund die Hälfte der englischen Premier-League-Klubs gegen den freiwilligen Verhaltenskodex zur Glücksspielwerbung für Kinder verstoßen haben.

Weiterhin heißt es, dass dies gegen die Vereinbarung der Vereine mit der Football Association, English Football League und der Women’s Super League verstoße, die seit der aktuellen Saison 2024/2025 gelte. Die freiwillige Übereinkunft beinhaltet Maßnahmen zum Schutz Minderjähriger, sozialer Verantwortung, Reinvestition und Integrität. Werbeanzeigen von Sportwettenanbietern und Online-Casinos auf Webseiten, die häufig von Minderjährigen besucht werden, würden gegen diese Absprachen verstoßen.

Premier League versagen bei eigenem Verhaltenskodex

Die englischen Premier League-Clubs Brentford und Wolverhampton Wanderers sollen im Kinderbereich ihrer Online-Fanshops Logos von Sportwettenanbietern eingeblendet und somit gegen ihren eigenen Verhaltenskodex verstoßen haben. Im Online-Fanshop der Wolverhampton Wanderers soll durch einen Klick auf das Logo von Debet sogar eine Weiterleitung zum Sportwetten und Online-Casino-Bereich des Glücksspielanbieters erfolgt sein.

Auf der Plattform von Brentford sei eine Weiterleitung hingegen nicht möglich gewesen. Auch der FC Everton soll gegen den Verhaltenskodex zur Glücksspielwerbung für Minderjährige auf seiner Webseite verstoßen haben. Im Junior-Fanforum des Vereins, das sich an Heranwachsende im Alter zwischen 11 und 17 Jahren richtet, soll der FC Everton einen Link zu seinem Glücksspielsponsor Stake.com eingefügt haben.

Glücksspielwerbung für Minderjährige als Einnahmequelle

Damit nicht genug, auch die englischen Spitzenteams FC Liverpool, Chelsea London und Aston Villa sollen gegen den Verhaltenskodex zur Glücksspielwerbung für Minderjährige verstoßen haben. Dabei soll Aston Villa auf seinen Internetseiten einen seiner Spieler aus der U18-Mannschaft in einem Trikot mit dem Logo des Glücksspielanbieters Betano abgebildet haben. Liverpool und Chelsea sollen auf den Webseiten ihrer U18-Teams Links zu Wettanbietern eingefügt haben.

Bei Chelsea London soll es sich um den Anbieter Betway handeln. Betway habe den Verein jedoch kontaktiert und um die Entfernung der Links gebeten, da das Unternehmen kein Interesse an Glücksspielwerbung für eine minderjährige Zielgruppe habe. Diesem Wunsch habe der FC Chelsea entsprochen. Unklar ist bislang, ob auch weitere englische Clubs, die Werbung für Glücksspiele auf ihren Internetseiten in den Segmenten, die sich an Minderjährige richten, entfernen werden.

Quellenangabe: The Guardian